Prag ist eine sehr alte Stadt. Der Grundstein für die Burg wurde vor weit über tausend Jahren gelegt. Erste Grabfunde datieren gar auf die Jungsteinzeit. Und wie jede sehr alte Stadt, blickt Prag auf eine bewegte Geschichte zurück Die Goldene Stadt hat dunkle Zeiten gesehen. Die Zahl der Toten, Hingerichteten, Verbrannten, der verlorenen Seelen, deren ruhelose Geister zwischen diesen altehrwürdigen Mauern wandeln, ist Legion.
Fast jedes mittelalterliche Gemäuer, jeder alte Friedhof, jede Burg, jedes Schloss hat hier seinen Hausgeist. In Prag kann man gewissermaßen auf Schritt und Tritt einem Gespenst begegnen. Alles, was man dafür tun muss, ist, jemanden zu finden, der einem den Weg weißt. Jemand, der einem die Augen, die Ohren und den eigenen Geist für derlei Begegnungen öffnet. Ein Medium gewissermaßen. Einen Geschichtenerzähler, der einen mitnimmt auf eine Reise in die Zwischenwelt, in die Sphären, die man nicht auf den ersten Blick sieht, sondern die man erst dann spürt, wenn sich einem beim zuhören die Nackenhaare sträuben. So jemand ist Eva Hotovcová. Sie bietet eine ganz besondere Stadtführung durch Prag an und nimmt die Klasse mit zu den Schauplätzen von Spukgeschichten und düsteren Legenden. Und wenn man ihr zuhört, läuft es einem eiskalt den Rücken herunter.
Eine Stadtführung der besonderen Art: Gespenster und Gänsehaut
Da ist zum Beispiel die Geschichte von der abgehackten Hand, welche die Schüler heute noch in der Basilika St. Jakob besichtigen können. Da ist die Geschichte des pazifistisch veranlagten Grafen, der als Waffenbruder des Winterkönigs in die Schlacht am Weißen Berg ziehen musste und dem sein Gewissen nach all dem Morden keine Ruhe mehr ließ.
Die Schlacht am Weißen Berg war dir erste militärische Auseinandersetzung eines Weltenbrandes, der zwei Jahre vorher mit einem forcierten Fall aus einem Fenster in Prag seinen blutigen Beginn nahm. Am Ende dieser Schlacht musste der Winterkönig aus Böhmen fliehen, und der Graf ließ sich im Kloster Strahov, hoch über der Stadt, unter den Bodenplatten bestatten. Jeder, auch der Geringste, sollte seine Grabstätte mit Füßen treten. Das hatte er als Buße für sich vorgesehen, bevor er seine Seele am Jüngsten Tag einer höheren Macht überantworten wollte.
Im weiteren Verlauf des Dreißigjährigen Krieges hatten die Schweden dann den Hradschin besetzt. Ein schwedischer Söldner hörte von der Geschichte und öffnete das Grab. Wohl, weil er ein paar Kostbarkeiten darin vermutete. Und ward nie wieder gesehen. Als man viele Monde später das Grab öffnete, fand man zwei Skelette darin vor. Das eine hatte den knöchernen Hals des anderen fest im Würgegriff. Hatte sich der Graf noch im Tode an der Störung seiner letzten Ruhe gerächt?
Eine andere düstere Legende dreht sich um die Prager Rathausuhr oder Altstädter Astronomische Uhr, wie sie auch genannt wird. Sie ist übrigens die einzige Uhr weltweit, die auch die babylonische Zeit anzeigt und eine der Hauptsehenswürdigkeiten der tschechischen Hauptstadt. Auch diese technische Meisterwerk wird während der Stadtführung durch Prag von der Klasse besucht.
Die Geister, die um dieses kleine Weltwunder spuken, gehen auf den böhmischen Ständeaufstand zurück. Am 21. Juni 1621 wurden dessen Rädelsführer in Gestalt von siebenundzwanzig böhmischen Adligen vor dem Prager Rathaus geköpft. Jedes Jahr am Tag der Hinrichtung trifft sich seitdem die kopflose Schar vor dem Rathaus, um dann still zum Südportal zu spuken und die Uhr in Augenschein zu nehmen. Geht sie dabei genau, dann wird es dem tschechischem Volk ein weiteres Jahr gut gehen. Steht die Uhr jedoch still oder geht sie gar falsch, kommen schlechte Zeiten auf das Land zu. In diesem Fall müssen die kopflosen Geister ein weiteres Jahr in den dunklen Gassen der Altstadt auf Erlösung warten.
Die Geschichten, die Eva Hotovcová während der Stadtführung durch Prag zu erzählen hat, sind genau so Legion wie die unzähligen Spukgestalten und Erscheinungen, denen die Schüler hier während ihrer Klassenfahrt begegnen. Sie lässt die düsteren Legenden zum Leben erwachen und bietet eine einzigartige Möglichkeit, die geheimnisvolle Vergangenheit der Stadt zu entdecken. Begleitet von Gänsehaut wird jeder Schritt durch die verwinkelten Gassen zu einer Reise in eine andere Welt. Eine, die Prag von einer ganz neuen Seite zeigt und für unvergessliche Erinnerungen sorgt. Neugierig geworden? Wir vermitteln Euch gerne die spannendste Tour, die Ihr während einer Klassenfahrt nach Prag erleben könnt. Selbstverständlich auch in deutscher Sprache. Kontaktiert uns einfach.